Kräuter & Pflanzen

Was sind Früh­blü­her?

Frühblüher und Spätblüher

Sarah Christiansen
14 Mai, 2024
Wenn Pflanzen blühen, verzaubern sie unsere Gärten, den Wegesrand und die Wiese. Sie erfreuen allerdings nicht nur unser Auge, sondern stellen für Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Damit die Wildbienen, Schmetterlinge und all die anderen das ganze Jahr hindurch genug Nahrung finden, hat es die Natur so eingerichtet, dass es sowohl frühblühende als auch spätblühende Pflanzen gibt.

In meiner zweiteiligen Artikelreihe widme ich mich den sogenannten Frühblühern und den Spätblühern und erkläre, was beide so besonders macht.

Hier geht es zu Teil 2: Was sind Spätblüher?

Was versteht man unter Frühblühern?

Als „Frühblüher“ oder „Frühjahrsblüher“ bezeichnet man Pflanzen, die bereits im Winter wachsen und vor allen anderen ihr Laub und ihre Blüten zeigen, d. h. sie blühen von etwa Januar bis Mai.
Schneeglöckchen im Wald

Schneeglöckchen gehören zu den bekanntesten Frühblühern.  

Rosa Primeln und blaue Leberblümchen

Primeln blühen ebenfalls früh im Jahr.

Clematis Montana oder Berg-Waldrebe

Die Clematis Montana oder auch Berg-Waldrebe Rubens ist zwar keine einheimische Pflanze, bietet Insekten aber dennoch im Frühling erste Nahrung.

Besonderer Kälteschutz

Der Winter ist nicht gerade eine schöne Jahreszeit (vgl. hierzu den Artikel Glücklich trotz Winter), und Frost und Kälte machen es auch den Pflanzen nicht leicht. Wie also schaffen es die Frühblüher trotzdem, unter diesen Bedingungen zu wachsen? Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
Zum einen haben die meisten frühblühenden Pflanzen Speicherorgane, wie Zwiebeln, Wurzelstöcke oder Wurzelknollen, in denen sie im Sommer und Herbst Nährstoffe gesammelt haben. Diese nutzen sie im Winter bzw. Frühjahr dann zum Wachsen. Zum anderen besiedeln viele Frühblüher die unterste Vegetationsschicht im Wald, nah am Boden, und werden so durch heruntergefallenes Laub vor der Kälte geschützt. Sie nutzen zudem die ersten warmen Sonnenstrahlen, zu einer Zeit, in der die Bäume noch kahl sind und das Sonnenlicht so direkt auf den Boden trifft.

Wachstum im Zeitraffer

Frühblüher müssen darum besonders schnell sein, denn sobald die Bäume ihre Blätter bekommen, wird es zu dunkel für die Pflanzen auf dem Boden. Deshalb haben sie eine kluge Strategie entwickelt: Ihre Vegetationsphase ist besonders kurz, das heißt, sie keimen, wachsen und blühen extrem schnell.

Neben bodennahen Pflanzen gibt es aber auch Stauden, Sträucher und Bäume, die zu den Frühblühern zählen.

Tipp: Heimische Wildpflanzen

In vielen Gärten und auf vielen Balkonen sind Wildpflanzen kaum noch zu finden, stattdessen dominieren gezüchtete Kulturpflanzen bzw. importierte Pflanzen. Die sind zwar wunderschön anzuschauen, bieten Insekten aber oftmals keine Nahrung. Wenn Sie Ihren Garten (oder Balkon) attraktiver für die kleinen Summer und Brummer machen wollen, setzen Sie deshalb besser auf heimische Pflanzen. Diese sind zudem besser an die klimatischen Bedingungen angepasst und resistenter gegenüber Krankheiten. Eine übersichtliche Liste mit passenden Pflanzen für den Garten finden Sie z. B. hier, zudem gibt es hier ein lesenswertes Interview zum Thema „Bienenfreundliche Gärten“.

Frühblüher pflanzen

Um sich selbst und die Insektenwelt zu erfreuen, können Sie Ihren Garten mit Frühblühern verschönern. Winterfeste Blumenzwiebeln und Knollen sollten im Herbst gepflanzt werden, damit sie pünktlich im Frühjahr blühen. Gehölze und Stauden werden ebenfalls idealerweise im Herbst, manche auch im Frühling gepflanzt. Bekannte Frühblüher sind etwa Märzenbecher, Traubenhyazinthen, Schneeglöckchen oder die Kornelkirsche.
Weitere bezaubernde Frühjahrsblüher zur Inspiration für Ihren Garten finden Sie in dem Artikel Die schönsten Frühblüher.

Blütenteppich auf Waldboden

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Zweite Feder

„Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen ist derselbe wie zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz“ – Mark Twain