Die schönsten Spätblüher
Anregungen für den Garten und Balkon
Stauden
Die Kugeldistel blüht von August bis September und zeigt dabei große kugelförmige Blüten in Violett oder Blau, manchmal auch in Weiß. Sie ist zwar keine einheimische Pflanze, aber bietet trotzdem reichhaltige Nahrung für Schmetterlinge und Wildbienen. Im Winter fressen Vögel die Samen aus den verblühten Blütenköpfen.
Herbstastern mag ich fast genauso sehr wie Kornblumen (s. u.). Aber nicht nur ich bin hin und weg von der bezaubernden Staude, auch viele Insekten schätzen sie als schmackhaften Spätblüher. Insbesondere einheimische Sorten, wie die lila-blühende Berg-Aster oder die gelb-blühende Goldhaar-Aster, sind äußerst insektenfreundlich. Die Berg-Aster verfügt über viel Nektar und Pollen und blüht von August bis Oktober, damit ernährt sie u. a. zahlreiche Wildbienen und Schmetterlinge.
Die bildschöne Gewöhnliche Goldrute blüht von Juli bis Oktober und zeigt dabei zahlreiche gelbe Korbblüten. Da sie sowohl viel Nektar als auch Pollen für die Insekten bereithält, wird sie unter anderem von Honigbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebfliegen gern besucht.
Bei der Herbstanemone hört man schon am Namen, dass es sich um einen Spätblüher handelt. Sie blüht von August bis Oktober und zeigt dabei schöne rosafarbene Blüten. Zwar ist sie keine einheimische Pflanze, dennoch gilt sie als insektenfreundlich und lockt neben Honigbienen und Hummeln u. a. auch Schwebfliegen an.
Gewöhnlicher Wasserdost blüht von Anfang Juli bis in den Oktober hinein. Die Pflanze hat kleine rosafarbene Röhrenblüten und ist besonders wichtig für Schmetterlinge, bis zu 50 Arten ernähren sich von ihrem Nektar. Aufgrund der Blütenform ist der Nektar für andere Insekten schwer zu erreichen, Wildbienen und weitere Insekten holen sich dafür aber gern den Pollen.
Purpur-Sonnenhut oder Echinacea ist eine Pflanze mit rosafarbenen oder weißen bzw. orangen Margeriten-ähnlichen Blüten, die ursprünglich aus den USA stammt und von Juli bis September blüht. Sie ist bei Wild- und Honigbienen, aber auch bei Schmetterlingen sehr beliebt.
Die Fetthenne wird auch Mauerpfeffer genannt und ist nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Insekten beliebt.
Altbewährt und wunderschön
Kapuzinerkresse stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde von den Jesuiten nach Europa gebracht. Sie blüht von Anfang Juli bis Oktober und zeigt dabei große rote, orange oder gelbe Blüten. Diese schmecken nicht nur uns Menschen gut, sondern auch Schmetterlingen und einigen Hummeln.
Krokusse zählen zu den ersten blühenden Pflanzen des Jahres (Vergleiche hierzu den folgenden Artikel: Der orange Krokus). Es gibt allerdings auch spätblühende Arten, die erst im Herbst ihre Blüten zeigen, hierzu zählt etwa der Safrankrokus. Dieser blüht von September bis Oktober und hat lila Blüten, die sowohl Honigbienen als auch Hummeln sehr schätzen. Aus den roten Narbenfäden dieser Krokusart wird der berühmte Safran gewonnen.
Die Ringelblume gilt als eine altbewährte Heilpflanze und hat außerdem eine relativ lange Blütezeit: von Juni bis Oktober. Ihre orangen Blüten locken dabei eine Vielzahl von Insekten an: Neben Honig- und Wildbienen kommen auch Schweb- und Florfliegen sowie Schmetterlinge gern vorbei, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Borretsch blüht von Mai bis September und ist eine beliebte Bienenweide. Die violetten oder blauen Blüten locken mit ihrem reichhaltigen Nektarangebot neben Wildbienen auch Schmetterlinge und weitere Insekten an.
Die Blauraute blüht von Mitte Juli bis Ende Oktober und ist ein sogenannter Halbstrauch. Die blühende Pflanze erinnert dabei mit ihren blau-violetten Lippenblüten etwas an Lavendel. Obwohl die Blauraute nicht einheimisch ist, gilt sie als sehr insekten- und insbesondere bienenfreundlich.
Geheimtipp: Efeu
Leider gehört Efeu zu den etwas unbeliebteren Pflanzen, dabei ist er für die Insektenwelt sehr wichtig und kann auch von uns Menschen genutzt werden. Von Ende August bis in den Dezember hinein zeigt der Efeu seine kleinen, gelblich-grünen Blüten, die einen etwas sonderbaren Duft verströmen. Diese liefern sehr viel Nektar und Pollen, damit locken sie neben Honigbienen, Wespen, Hornissen, Schwebfliegen, Ameisen und Marienkäfern auch zahlreiche Schmetterlinge an. Damit Efeu blüht, muss er allerdings mindestens acht Jahre alt sein. Die im Winter heranreifenden blauschwarzen Früchte wiederum sind u. a. bei Staren und Amseln beliebt (vgl. zum Thema Vogelfütterung im Winter auch die Artikel Das richtige Futter für Gartenvögel und Was muss man beim Füttern von Gartenvögeln beachten?). Eine weitere tolle Eigenschaft von Efeu ist, dass man damit Wäsche waschen kann (–> Link Kann man mit Efeu waschen?).
„Klassische“ Küchenkräuter als wertvolle Spätblüher
Salbei blüht von Juni bis August. Die Blüten haben Unmengen von Nektar, weshalb die Pflanze perfekt als Bienenweide geeignet ist, aber auch Schmetterlinge und Schwebfliegen suchen die Blüten gern auf.
Oregano bzw. Wilder Majoran ist im Gegensatz zu Thymian und Salbei, die aus dem Mittelmeerraum stammen, eine einheimische Pflanze. Seine Blüten haben einen hohen Nektargehalt und locken u. a. Hummeln, Honigbienen und Schmetterlinge an.
Schönheiten von der Wiese und dem Wegesrand
Der Spitzwegerich blüht bis in den September hinein und zeigt dabei eher unauffällige braune Blütenähren. An diesen wiederum sitzen weiße Staubblätter, die reich an Pollen sind und sowohl Honig- als auch Wildbienen anlocken.
Sein Bruder, der Breitwegerich, zeigt seine kleinen Blüten von Juni bis Oktober, diese sitzen in einem ährenförmigen Blütenstand. Er verfügt über viel Pollen und erfreut damit einige Wildbienen.
Klettenlabkraut blüht von Juni bis Oktober, die filigranen, weißen Blüten werden von Wildbienen gern besucht.
Gemeine Schafgarbe blüht von Juni bis in den September hinein und zeigt dabei doldenartige weiße bis zartrosafarbene Blüten. Zahlreiche Wildbienenarten, Schmetterlinge, Marienkäfer und andere Insekten freuen sich über ihren Pollen und Nektar.
Die Purpurrote Taubnessel ist etwas Besonderes, denn sie blüht ab März und zählt damit zu den Frühblühern. Gleichzeitig ist sie auch ein Spätblüher, da sie bis in den Oktober hinein Blüten bildet. Sie wird besonders gern von Wildbienen und Schmetterlingen besucht. Auch die Gefleckte Taubnessel wird gern von Insekten aufgesucht, sie blüht von April bis November.
Die wunderschöne Kornblume ist meine Lieblingspflanze. Bis in den September hinein können Mensch und Insekt sich an ihren blauen Blüten erfreuen. Besonders Schmetterlinge, Schwebfliegen, Hummeln und Honigbienen laben sich an dem hohen Pollen- und Nektarangebot.
Die Wilde Malve zeigt bis Ende September ihre purpurnen Blüten. Diese sind eine reichhaltige Nektarquelle und locken u. a. Wollschweber, Hummeln, Schwebfliegen und Honigbienen an.
Das Gänseblümchen kann bis in den November blühen, da es aber bereits ab April die ersten Blüten öffnet, gilt es auch als Frühblüher. Schmetterlingen, Käfern, Fliegen und Wildbienen bietet diese Pflanze Nektar, Pollen und Samen.
Beifuß blüht von Juli bis September oder Oktober. Die kleinen Röhrenblüten werden gern von verschiedenen Wildbienenarten und Schmetterlingen besucht.
Das elegante Hirtentäschel blüht fast das ganze Jahr hindurch und ist damit eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten. Seine kleinen weißen Blüten enthalten viel Pollen und Nektar und locken damit u. a. Wildbienen und Schwebfliegen an.
Mehr zum Thema Spätblüher erfahren Sie in diesem Artikel: Was sind Spätblüher?
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* „Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen ist derselbe wie zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz“ – Mark Twain