Beifuß
Artemisia vulgaris
Woran erkenne ich Beifuß?
Als Standort bevorzugt Beifuß Wegränder, Weiden, Geröll- bzw. Schuttplätze. Wie bereits erwähnt, zeichnet die Pflanze sich durch einen hohen Wuchs aus, sie wird dabei sogar bis zu 2 Meter hoch. Gut erkennbar ist sie an ihrem dunkelrot-braunem Stengel und den fiederteiligen Blättern, die an der Blattoberseite dunkelgrün, an der Unterseite weiß und filzig sind. Die filigranen Blütenkörbchen sind klein und variieren in der Farbgebung von weißlich-grau, gelblich bis rotbraun. Die Blütezeit ist von Juli bis September (vgl. Was sind Spätblüher?), dies ist auch die perfekte Erntezeit. Am besten erntet man, solange die Blütenkörbchen geschlossen sind, denn wenn sie sich öffnen, werden die Blätter sehr bitter. Verwendbar sind dabei Blätter, Rispen und Wurzeln, letztere erntet man idealerweise im Spätherbst. Was ich am Beifuß am meisten mag, ist sein sehr angenehmer Geruch, der besonders von den geschlossenen Blütenknospen ausgeht und auf die ätherischen Öle zurückzuführen ist, die in der Pflanze vorhanden sind.
Verwendung in der Küche
Beifuß unterstützt die Verdauung und eignet sich daher sehr gut für schwere und fette Speisen. Traditionell wird das Kraut deshalb besonders für Fleischgerichte, z. B. Schweinebraten, Wildgerichte oder auch die Weihnachtsgans, verwandt. Außerdem passt es sehr gut zu Fischgerichten. Darüber hinaus findet es auch in der vegetarischen Küche Anwendung, beispielsweise bei Gemüse- und Kartoffelsuppen oder Pilzgerichten. Gern gesehen ist der Beifuß zudem als Bestandteil einer (Kräuter-)Teemischung, der er das gewisse Etwas verleiht.
Heilwirkung
Wie so vielen anderen Kräutern werden auch dem Beifuß heilerische Qualitäten nachgesagt. Dabei ist die Bandbreite der beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten recht beeindruckend und deshalb sollte er in keiner gut sortierten Kräutersammlung fehlen. Besonders für den Magen- und Darmbereich wird er sehr empfohlen, denn er hilft wohl bei Beschwerden, regt Magensaft sowie Gallefluss an, fördert den Appetit und bekämpft Übelkeit. Außerdem wird das Kraut verwendet, um Nervosität bzw. innere Unruhe und Schlafstörungen zu unterbinden, hierfür kann man Blüten und Blätter in ein Kissen einnähen, welches dann einen beruhigenden und wohltuenden Geruch verbreitet. Auch nach einer langen Wanderung ist der Beifuß ein treuer Kräuterfreund, denn er verschafft Linderung bei wunden und müden Füßen. Früher wurde er darüber hinaus bei zahlreichen Frauenbeschwerden, wie schwacher oder schmerzhafter Periode, empfohlen.
Geben auch Sie dem wohlriechenden Beifuß eine Chance und pflücken Sie den sanften Riesen, wenn Sie das nächste Mal an ihm vorbeigehen.
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* „Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen ist derselbe wie zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz“ – Mark Twain