Das richtige Futter für Gartenvögel
Vogelfütterung im Winter – Teil 1
Ich habe ein neues Vogelhaus bekommen. Ein guter Anlass, um mich einmal intensiv mit dem Thema Vogelfütterung auseinanderzusetzen. Ich füttere sehr gerne die Vögel im Winter und freue mich immer über die Spatzen-Gang, die im Busch vor meinem Wohnzimmerfenster haust, Herrn Amsel mit den putzigen weißen Flecken im Federkleid (nennt sich Leuzismus), das Rotkehlchen-Pärchen, all die Meisen und wer sonst noch an meinen Futterplätzen vorbeischaut.
Und ich bin nicht allein: Vogelfütterung ist beinahe so etwas wie ein gesamtgesellschaftliches Hobby. Läuft man durch die Stadt, so sieht man in sehr vielen Gärten Vogelhäuser stehen und die obligatorischen Meisenknödel hängen.
Wenn das Jahr sich langsam dem Ende entgegen neigt und die Temperaturen fallen, stapeln sich zudem in den Geschäften alljährlich die Packungen und Tüten mit Vogelfutter in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Viele Kunden, so wie ich, nehmen das Angebot gerne an und schleppen das Futter säckeweise und voller Begeisterung nach Hause, um ihre Vogelfreunde im heimischen Garten damit zu beglücken. Für die Industrie ist es fraglos ein Millionengeschäft. Aber kann man überhaupt alles bedenkenlos füttern? Welche Vorlieben haben die Vögel?
Ich habe einen kleinen Recherchetauchgang unternommen und meine neu gewonnenen Erkenntnisse in diesem Artikel zusammengetragen.
Was kann ich Gartenvögeln füttern?
Zunächst muss man festhalten: Vogel ist nicht gleich Vogel. Die verschiedenen Arten haben jeweils unterschiedliche Ansprüche. So gibt es zum einen die sogenannten Körnerfresser, zum anderen die Weichfutterfresser.
Körnerfresser sind nicht etwa die strickpullitragenden Ökolatschenträger des Vogelreichs, vielmehr verbergen sich dahinter Vögel, die bevorzugt Sämereien und Nüsse fressen.
Dies sind zum Beispiel sämtliche Finkenarten, Sperlinge, Kernbeißer, Gimpel, Stieglitze und Dompfaffen. Als Futter schätzen diese Vögel u. a. Walnüsse, Eicheln, Erdnüsse, (eingefettete) Haferflocken, Hanfsamen, Mohn, Weizen, Hafer, Leinsamen und Sonnenblumenkerne.
Eine ganze Reihe von Vögeln gehört zu den Weichfutterfressern. Drei davon kann man sich gut ableiten: Amsel, Drossel (Fink nicht, siehe Körnerfresser) und Star und die ganze Vogelschar, bestehend u. a. aus Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig und Baumläufer. Diese Vögel fressen am liebsten alles, was kreucht und fleucht, sprich Spinnen, Würmer und Insekten, aber auch Obst und Beeren. Wer ihnen etwas Gutes tun will, kann ihnen Rosinen, getrocknetes Obst oder Haferflocken anbieten. Es gibt darüber hinaus im Handel fertiges Mischfutter u. a. mit Insekten, das speziell auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. Frisches Obst ist hingegen keine gute Idee, da es einfrieren kann. Weichfutterfresser suchen sich ihre Nahrung übrigens bevorzugt am Boden, deshalb ist es sinnvoll, ihnen diese auch dort anzubieten.
Es gibt auch die flexibleren Mischtypen bzw. Allesfresser, die bevorzugt Weichfutter schmausen, im Winter aber auch gern das ein oder andere Körnchen zu sich nehmen. Hierzu zählen z. B. Spechte, Meisen und Kleiber.
Interessanterweise lässt sich dabei an der Schnabelform der jeweilige Futtertyp ablesen: Weichfresser haben etwa einen schmalen, spitz zulaufenden Pinzetten-Schnabel, mit dem sie Beeren oder Insekten aufspießen können. Dagegen haben Körnerfresser einen kräftigen Kompakt-Schnabel, der ihnen u. a. hilft, Nüsse zu knacken oder Sonnenblumenkerne zu öffnen.
TIPP: Es gibt im Übrigen auch die Möglichkeit, Vogelfutter z. B. in einer Futterglocke selbst mithilfe von Körnern und erhitztem Fett herzustellen und den so entstandenen Brei zusammen mit einem Holzstab in einen Blumentopf zu füllen. Anschließend kann man diesen aufhängen.
Wer weitere Infos zum Thema Vogelfütterung möchte, dem sei der Artikel „Was muss man beim Füttern von Gartenvögeln beachten?“ ans Herz gelegt.
© Bild: Laura Marahrens
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* „Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen ist derselbe wie zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz“ – Mark Twain