Schreibblockaden effektiv verhindern
So kommt es gar nicht erst zum Schreibstau
Dieser Artikel versteht sich gewissermaßen prophylaktisch, bietet Hilfestellungen, um eine sich anbahnende Schreibblockade zu verhindern oder dafür zu sorgen, dass es erst gar nicht zu einer Schreibblockade kommt.
Wenn Sie sich schon mitten in einer handfesten Schreibblockade befinden, dann sei Ihnen auch der Artikel Erste Hilfe bei Schreibblockaden ans Herz gelegt.
Schreibblockaden: Ein weit verbreitetes und altbekanntes Problem
Dieses zeitweilige Unvermögen, etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen, hat schon viele Menschen beschäftigt. Nicht von ungefähr werden Schreibblockaden deshalb auch in zahlreichen Filmen und Büchern thematisiert. Ein bekanntes Beispiel ist z. B. Shining von Stephen King, dessen Hauptfiguren in seinen Werken häufiger mit Schreibblockaden kämpfen. Auch in Schwere Stunde beschreibt Thomas Mann, wie Schiller sich quält, als er den Wallenstein schreibt.
Dabei ist es egal, was für eine Art Text verfasst werden soll, ob Doktorarbeit, Bewerbung, Artikel oder gar Roman – Schreibblockaden kennen kein Erbarmen und können quasi immer und überall zuschlagen. Auch der Zeitpunkt ist variabel. So kann es einen sowohl erwischen, wenn man erst ganz am Anfang des Schreibprozesses steht, als auch, wenn man schon mittendrin ist.
Es gibt allerdings Möglichkeiten, sich gegen diese fiesen kleinen Monster zur Wehr zu setzen bzw. dafür zu sorgen, dass sie einen komplett in Ruhe lassen. Dabei ist eine ausgeklügelte Strategie im Vorfeld das A und O.
Plan und Struktur
Ihre wichtigsten Verbündeten bei der „Schreibblockadenabwehr“ heißen Plan und Struktur. Dazu gehören:
- Feste Schreibzeiten: Legen Sie bestimmte Zeiten fest, während derer Sie schreiben und zu denen Sie nicht gestört oder abgelenkt werden. Vermeiden Sie es, „irgendwann zwischendurch“ zu schreiben.
- Durch dieses regelmäßige Schreiben entwickelt sich eine Schreibroutine, die wiederum Schreibblockaden erfolgreich vorbeugt.
- Eine Gliederung und ein gut durchdachtes Konzept verhindern, dass man sich verzettelt, bzw. helfen, das Chaos im Kopf zu ordnen. Ein großer Vorteil einer zuvor aufgestellten Gliederung ist zudem, dass man, wenn man an einer Stelle stockt, an einer anderen weiterschreiben kann.
- Überlegen Sie sich im Vorfeld eine sinnvolle und vor allen Dingen realistische zeitliche Einteilung. Welchen Abschnitt möchten Sie bis wann fertig haben? So beugen Sie dem Problem vor, am Ende einen unüberwindbaren Berg vor sich zu haben, der wiederum eine Schreibblockade auslösen kann. Aber Vorsicht: Planen Sie lieber zu viel Zeit als zu wenig ein. Die Erfahrung zeigt, dass unvorhergesehene Ereignisse oftmals den besten Zeitplan sprengen.
- In diesen Zusammenhang gehört auch der nächste Punkt, die Deadline: Für die meisten Projekte gibt es ein festes Abgabedatum, bis zu dem man alles abgeschlossen haben muss. Manchmal aber fehlen solche Vorgaben, dann kann es durchaus nützlich sein, selbst eine Deadline festzusetzen. Denn Deadlines sind besser als ihr Ruf und bedeuten nicht nur Druck, sondern bieten auch eine zeitliche Orientierung. Diese kann man dann als Ausgangspunkt nehmen und darum herum eine zeitliche Struktur planen. Außerdem lässt sich auf diese Weise überbordender Perfektionismus unter Kontrolle bringen, zu dem manche Menschen neigen (vgl. hierzu den Artikel „Schreibtypen“). Denn es kann schwerlich jeder Satz noch dreimal umgeschrieben werden, wenn schlicht die Zeit fehlt.
Solide Recherchearbeit
Im Vorfeld ist eine gute und fundierte Recherche von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. So kann man sich später möglichst komplett aufs Schreiben konzentrieren und muss den Schreibvorgang nicht ständig unterbrechen, um Informationen zu suchen. Dabei sollte man aber auch darauf achten, sich bei der Recherche nicht zu verzetteln bzw. zu ausufernd zu recherchieren (dies ist erfahrungsgemäß besonders für Geisteswissenschaftler häufig ein Problem), schließlich möchte man die Informationen dann auch alle unterbringen. Die recherchierten Informationen sollten dabei gut sortiert werden, so dass man sie schnell wiederfindet. Dies ist besonders bei einer großen Fülle an Informationen sehr wichtig.
Zu guter Letzt: Die Kommandozentrale
Den idealen Arbeitsort zu finden, ist äußerst hilfreich für das Schreiben. Dabei sind die jeweiligen Ansprüche und Bedürfnisse unterschiedlich: Manche brauchen Ruhe und Abgeschiedenheit, um in den Arbeitsmodus zu kommen und fühlen sich beispielsweise in einer Bibliothek oder den eigenen vier Wänden am wohlsten. Andere bevorzugen einen Ort, an dem es etwas zu sehen gibt, wie beispielsweise ein Café (vgl. zu diesem Thema auch den Artikel Wie kurble ich die Kreativität an?). Finden Sie unbedingt frühzeitig heraus, wo Sie am besten schreiben können, damit einem erfolgreichen Schreibprozess nichts mehr im Wege steht. Sollten Sie zwischendurch einmal ins Stocken kommen, kann dann ein Wechsel des Arbeitsplatzes neue Ideen und Inspiration bringen.
All die hier aufgelisteten Tipps sind nützliche Hilfsmittel, um eine Schreibblockade effektiv abzuwehren. Schließen möchte ich den Artikel mit einem augenzwinkernden Zitat von John Gardner: „The best way in the world for breaking up a writer’s block is to write a lot.“ („Die beste Methode überhaupt, um eine Schreibblockade zu beenden, ist viel zu schreiben.“)
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